Dächer vom Feld

Dächer vom Feld
Traditionelle Strohdacherzeugung in Loich

Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen auch im Mostviertel bevorzugt Strohdächer zum Einsatz. Einerseits ließen sich solche Dächer günstig selber herstellen und warten, andererseits wiesen sie auch hervorragende Dämmeigenschaften auf. Noch heute schwärmen die Älteren von der wunderbar kühlenden und im Winter wärmenden Wirkung der alten Strohdächer. Verwendet wurde vor allem Roggenstroh, welches mit der Sichel geschnitten werden musste, damit die Halme nicht abknickten. Danach erfolgte die Aufbereitung des Strohs und die Produktion von „Modulen“. Diese konnten dann Stück für Stück zu einem ganzen Dach zusammengesetzt werden.

Gut gemachte Strohdächer hielten durchaus 30 Jahre und länger, erst die modernen Brandschutzbestimmungen verdrängten diese traditionelle Methode der Dacheindeckung. In Loich hat sich - auch Dank der Arbeit des Heimatmuseums - das Wissen um alte bäuerliche Handwerkstechniken bis heute erhalten. So ist es auch im Jahr 2020 noch möglich, den kompletten Produktionsweg eines Strohdaches, von der Troad-Ernte bis zur Eindeckung, zu demonstrieren und die Faszination der Dacherzeugung vom eigenen Feld zu vermitteln.