Der Schatz des Bauern

Wenn man den großartig im Alpenvorland eingebetteten Schoberhof sieht, dann kann man sich heute gar nichts anderes mehr vorstellen als eine Bio-Landwirtschaft.

Doch vor 35 Jahren war das alles andere als selbstverständlich. Wo früher das goldene Korn wuchs, breiteten sich tiefgrüne Wiesen aus. Wo Mist gestreut wurde, lag fingerdick die Gülle. Wo mit Asche gedüngt wurde, wirkte nun der Kunstdünger und wo früher einige wenige Kühe im strohgedeckten Stall standen, lieferten nun Dutzende Hochleistungsrinder in automatisierten Hallen hektoliterweise Milch. Die Agrarwende war vollzogen, der Bauernhof vom Selbstversorgungs- zum Produktionsbetrieb geworden.

Bauern, die dieses System hinterfragten, galten als Außenseiter und Spinner. Einer dieser kritischen Geister war Franz Taschl vom Loicher Rehgraben. Schon als Kind hat er gespürt, dass alles, was mit Gift behandelt wird, auch dem Menschen nicht gut tut. 1988 stellte er als 23-Jähriger den Hof auf Bio um und begann die Eigenproduktion zu forcieren. Brot, Butter, Käse, Fleisch aus eigener Schlachtung, fast alles wurde selbst gemacht und wieder verwertet. Im Mittelpunkt des betrieblichen Konzepts stand die konsequente Umsetzung der Kreislaufwirtschaft.

Heute hat Sohn Stefan den Hof übernommen, die Idee der biologischen Landwirtschaft und der Direktvermarktung ist geblieben. Die Natur ist der Schatz des Bauern, sagt Franz Taschl. Und die Geschichte hat ihm recht gegeben. Die Filmchronisten porträtieren diesen Bio-Pionier und lange Zeit vielleicht radikalsten Bio-Bauern des Pielachtals.

Film: Josef & Michaela Fuchs