Mariazellerbahn Open-Air

Die kunstvolle Streckenführung und die technische Pionierleistung der Mariazellerbahn gilt bis heute als Meilenstein der österreichischen Eisenbahngeschichte. Bis 2013 war das historische Wagenmaterial mit der legendären Elektrolokomotive 1099 im Planbetrieb eingesetzt, über 100 Jahre verkehrte man auf der Schmalspurbahn im Prinzip mit der Technik der Gründerzeit.

Nach Übernahme der Bahnlinie durch das Land Niederösterreich wurden umfassende Modernisierungs-Maßnahmen gesetzt und der gesamte Fuhrpark erneuert. Gleichzeitig erwies die für den Betrieb zuständige NÖVOG (Niederösterreich Bahnen) aber auch der kultur- und technikgeschichtlichen Bedeutung der Mariazellerbahn Referenz und führt regelmäßig Sonderzüge mit historischen Lokomotive und Waggonen.

Ein absolutes Highlight ist dabei die ab dem Sommer 2020 erfolgende Wieder-Inbetriebnahme des so genannten Aussichtswagens, ein offener Güterwaggon, der mit Sitzplätzen ausgestattet, bereits in den 1930er-Jahren im Einsatz war. Der Aussichtswagen wurde vom Eisenbahnclub Mh6 rekonstruiert und ermöglicht nun – 90 Jahre nach dem ersten Einsatz auf der Strecke – wieder echte „Cabrio-Fahrten“ auf der Mariazellerbahn mit unvergleichlichen Aussichten auf die großartigen Linienführung und die wilde Berglandschaft des Ötscher:Reichs.

Die Filmchronisten dokumentieren eine Fahrt auf der Bergstrecke direkt vom Aussichtswagen aus, Lokführer und Zugbegleiter der NÖVOG vermitteln dabei die eindrucksvolle Pionierleistung und die hohe Kunst des Eisenbahnbaus, die mit der Errichtung der Mariazellerbahn realisiert worden ist.

Von der Landeshauptstadt St. Pölten durch das malerische Pielachtal und das ÖTSCHER:REICH in den Wallfahrtsort Mariazell, über 19 Viadukte und durch 21 Tunnel: Die Fahrt mit der längsten Schmalspurbahn Österreichs gestaltet sich sehr eindrucksvoll. Auf einer Strecke von 84 km wird die Fahrt zum Erlebnis.

Film: Georg Watschka