Pielachtaler Pioniergeist

Pielachtaler Pioniergeist
Die Fuchs-Fahrradmotoren aus Rabenstein

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges war der gesamte Individualverkehr meist auf das Fahrrad beschränkt, die erste große Motorisierungswelle erfolgte erst in den 1950er-Jahren. In diesen Jahren der Entbehrung konstruierte der in St. Pölten geborene Technikpionier Anton Fuchs einen Fahrrad-Hilfsmotor und hielt Ausschau nach einem ersten Produktionsstandort. Fündig wurde er in Rabenstein an der Pielach, wo in einer ehemaligen Textilfabrik 1947 die Herstellung von Fuchs-Motoren anlief. Die kleinen Einzylinder-Motoren konnten direkt an Fahrräder angeflanscht werden und verwandelten diesen in die ersten Motorfahrzeuge nach dem Krieg.

Dreharbeiten "Pielachtaler Pioniergeist" in Rabenstein und Kirchberg

Die Einführung dieser Aggregate löste eine kleine Verkehrsrevolution aus,- erweiterte sich doch der Aktionsradius für Radfahrer gerade im hügeligen Gelände des Pielachtals beträchtlich. Schon bald wurden die Produktionskapazitäten im Rabensteiner Motorenwerk zu klein und Ing. Fuchs gründete in Hallein eine neue, größere Fabrik. Die Halleiner Motorenwerke sollten in den 1950er-Jahren zu einem der größten Motorenhersteller Österreichs werden, in der Folge wurden Mopeds und Motorroller produziert, die als Wegbereiter der Massenmotorisierung fungierten. Im Pielachtal haben bis heute einige Fuchs-Motorfahrräder überlebt. Für den Film bringen Zeitzeugen ihre Museumsstücke nochmals auf die Straße und besuchen das heute noch bestehende Fabriksgebäude, von wo die kleine Motorrevolution im Pielachtal ihren Ausgang nahm.

Film: Georg Watschka