Die Arbeiterinnen von Steinklamm

Die Arbeiterinnen von Steinklamm
Vergessene Industriegeschichte im Pielachtal

Bei einer Fahrt durch das idyllische Pielachtal würde man heute kaum mehr vermuten, dass es hier vor 50 Jahren noch große Industriebetriebe gegeben hat. In Steinklamm bei Rabenstein findet man die Überreste eines seinerzeit die ganze Region prägenden Fabriksgeländes. In verkehrstechnisch günstiger Lage bestand hier bereits im 19. Jahrhundert eine Baumwollspinnerei, 1914 wurde ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet. Nach mehreren Zwischennutzungen als Lungenheilanstalt und Molkerei nahm die Firma Kuhn in den alten Hallen wieder die Textilproduktion auf. Hergestellt wurden u.a. technisches Gewebe für Reifen oder Luftmatratzen der Firma Semperit.

Der Produktionsbetrieb bestand bis in die 1970er-Jahre, bis zu 300 Leute waren hier in Hochzeiten beschäftigt, vor allem Arbeiterinnen aus der Region. Die Filmchronisten besuchten diesen „Lost Place“ im Pielachtal und trafen dort die letzten Arbeiterinnen von Steinklamm. Die Überreste der Gebäude stimulieren Erinnerungen und rufen längst versunkene Lebenswelten wieder ins Gedächtnis. Die Geschichte der Arbeiterinnen im Pielachtal ist ein noch wenig beleuchtetes Kapitel, auf das der Film ein erstes Schlaglicht wirft

Film: Georg Watschka