Die Filmgräfin

Die Filmgräfin
Die Amateurfilme der 100-jährigen Eva Windisch-Graetz dokumentieren das Hardegg’sche Familienleben

Baron Rudolf von Isbary kaufte 1913 von Fürst Johann II. von Liechtenstein die Pielachtaler Güter Fridau (Ober-Grafendorf), Rabenstein, Kirchberg und Weißenburg, wozu auch das Gut Schwarzenbach gehörte. Nachdem Isbarys Sohn Lothar und dessen Frau in den 1960er-Jahren verstarben, übernahm die Tochter von Aloisa Isbary, die nunmehr verehelichte Fürstin Eva Windisch-Graetz die Güter Kirchberg und Schwarzenbach. Heute ist Friedrich Hardegg jun., der Enkelsohn von Windisch-Graetz, Besitzer der ausgedehnten Liegenschaften im oberen Pielachtal.

Seit über 100 Jahren bestimmt der von der Isbary`schen Güterdirektion verwaltete Forstbetrieb das wirtschaftliche Leben in Schwarzenbach, bis Ende der 1970er-Jahre leitete Eva Windisch-Graetz den Betrieb. Daneben war die Gräfin aber auch leidenschaftliche Amateurfilmerin. Seit den 1950er-Jahren dokumentierte sie das Leben der Familie Windisch-Graetz/Hardegg in Schwarzenbach. Besonders rund um das Jagdhaus im idyllischen Karntal hoch über Schwarzenbach fand die „Filmgräfin“ immer wieder lohnende Motive.

Als die Filmchronisten die am 6. April 2021 100 Jahre alt gewordene Eva Windisch-Graetz in ihrer Wiener Stadtwohnung besuchten, trauten sie ihren Augen nicht. Über 150 Filme aus einem halben Jahrhundert haben sich hier erhalten, darunter eine umfassende Dokumentation des herrschaftlichen Lebens in Schwarzenbach. Nach erfolgter Digitalisierung wird die Familie Hardegg bzw. Windisch-Graetz nach Jahrzehnten diese filmischen Erinnerungen erstmals wieder sehen können und die Filmchronisten begleiten sie bei dieser außergewöhnlichen Zeitreise.

Film: Alina Strasser, Benedikt Sturmlechner